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Ihr ifb-Team
Als Betriebsrat und Interessenvertreter wollen Sie etwas bewegen. Doch wo und wie anfangen? Die Arbeit eines Betriebsrates ist zeitaufwendig und komplex. Die beruflichen Tätigkeiten einerseits und die Wahrnehmung der gesetzlichen Betriebsratsaufgaben andererseits sind Mehrfachbelastungen, die unter einen Hut gebracht werden müssen. Dies setzt ein hohes Maß an Planung und Arbeitsorganisation voraus, damit Sie neben dem Tagesgeschäft auch Vorhaben aus Ihrem Wahlprogramm vorantreiben und erfolgreich abschließen.
Dank hilfreicher Methoden aus dem Projekt- und Zeitmanagement kann effektives und effizientes Arbeiten im Betriebsrat gelingen. Diese Arbeitsmethoden lassen sich in die tägliche Betriebsratsarbeit integrierten. Dadurch wird es leichter, die richtigen Dinge zu tun und diese auch auf die richtige Art und Weise zu erledigen.
Um sämtlichen Betriebsratsmitgliedern die Möglichkeit zu geben, mit ihren Fähigkeiten an der Betriebsratsarbeit mitzuwirken, sollten Sie in strukturierten BR-Sitzungen die Verantwortlichkeiten und Arbeitsteilungen im Gremium klären bzw. im Rahmen einer Planungsrunde die folgenden Grundsatzfragen beantworten:
In einem Arbeitsplan kann festgehalten werden, welche Aufgaben und Probleme im nächsten Quartal, in einem Jahr oder innerhalb einer Amtsperiode anstehen. Im Betriebsratsgremium sollten Sie beispielsweise im Rahmen einer Klausurtagung gemeinsam diskutieren, wie viele Vorhaben Sie angehen werden, wo Sie als Betriebsrat Schwerpunkte setzen und welche Probleme Sie vorrangig behandeln. Die tägliche BR-Arbeit wie auch die übergeordnete Projektarbeit können Sie beispielsweise in einer Projekt-Matrix darstellen, in denen Sie den jeweiligen Aufgaben die notwendigen Personalressourcen und Zeitkapazitäten grob zuordnen. So wird der persönliche Einsatz jedes Betriebsratsmitglieds sichtbar und als Betriebsratsvorsitzender gewinnen Sie einen schnellen Überblick, was machbar ist bzw. wer was macht.
In der Realisierungsphase ist es wichtig, den Projektfortschritt zu überwachen und in regelmäßigen Soll-/Ist-Vergleichen zu überprüfen, ob Sie die Vorgaben, wie z.B. die gesetzten Termine, noch einhalten können. Haben Sie und Ihre Betriebsratskollegen die gesteckten Zwischenziele wie geplant erreicht oder gibt es Abweichungen vom ursprünglichen Plan? Diese regelmäßige Kontrolle ist wichtig, damit Sie den Arbeitsprozess im Betriebsratsgremium ggf. gemeinsam analysieren und rechtzeitig verbessern können.
Die Umsetzung großer Ziele gelingt nur, wenn Sie jeden Tag gut nutzen. Als Betriebsrat stehen Sie täglich vor der Herausforderung, die verfügbare Zeit so gut wie möglich zu managen, damit Sie ggf. sogar mehr Zeit gewinnen und dadurch mehr erreichen können. Dabei ist ein wesentlicher Baustein, das scheinbar Wichtige von wirklich Wichtigem und Dringlichem unterscheiden zu können, den Zeitbedarf für konkrete Aufgaben richtig einzuschätzen und diese zu priorisieren. Die ALPEN-Methode hilft Ihnen im Betriebsrat bei Ihrer täglichen Aufgabenplanung:
In der Planung Ihrer täglichen Arbeitszeit für Ihre ehrenamtliche Betriebsratsarbeit kann es nicht nur hilfreich sein, Zeitpuffer für Unvorhergesehenes einzuplanen, sondern auch die Zeit für eine bestimmte Aufgabe grundsätzlich zu beschränken und zu limitieren. Denn in der Regel zeigt sich, dass man für eine Aufgabe genau die Zeit braucht, die man sich dafür vorgenommen hat. Rechnen Sie mehr Zeit ein, brauchen Sie diese auch. Deshalb ist es günstig, Aufgaben zeitlich zu begrenzen.
Investieren Sie eher weniger Zeit in unwichtige Aufgaben und nehmen Sie sich als Betriebsrat für wichtige Arbeiten lieber ein größeres Zeitkontingent. Für alle Aufgaben der Betriebsratsarbeit gilt in der zeitlichen Planung: so kurz wie möglich und so lang wie nötig.
Haben Sie sich schon einmal bei dem Gedanken erwischt, dass sich Ihre eigentliche Arbeit als Betriebsrat wohl am besten vor der Regelarbeitszeit oder erst nach Dienstschluss erledigen ließe, weil Sie in diesen Zeiten ungestört arbeiten können?
Wenn Sie gerade konzentriert an einer Aufgabe arbeiten und dabei auch nur für einen kurzen Moment unterbrochen werden, dann sind Sie trotzdem gedanklich herausgerissen und müssen sich erst wieder einfinden, um an der Aufgabe weiterarbeiten zu können. Das bedeutet, dass Sie viel Zeit nicht direkt für die Erledigung einer wichtigen Betriebsratsaufgabe verwenden, sondern dafür, wieder zur Aufgabe zurückzufinden. Besonders für die Erledigung wichtiger Aufgaben ist es entscheidend, eine gewisse Zeit störungsfrei arbeiten zu können.
Richten Sie sich auch für Ihre Betriebsratsarbeit einmal am Tag eine „stille Stunde“ ein, in der Sie niemand stören darf. Stellen Sie Ihr Telefon auf einen Kollegen um, hängen Sie ein „Bitte nicht stören-Schild“ an Ihre Tür und sperren Sie ggf. Ihren E-Mail-Dienst für diese Zeit. Schirmen Sie sich kurzfristig so ab, dass sie ungestört arbeiten können. Am besten richten Sie die stille Stunde täglich zur gleichen Zeit ein und tragen sie diese als Termin für Ihre Tätigkeiten im Betriebsrat in Ihren Kalender ein. So gewöhnen sich auch Ihre Kollegen schnell daran, dass Sie zu dieser Zeit nicht zu sprechen sind.
Zum Ende Ihres Arbeitstages sollten Sie sich einige Minuten Zeit nehmen, um den vergangenen Tag abzuschließen und den neuen Tag vorzubereiten. Vergleichen Sie anhand Ihres Plans, welche Aufgaben Sie als Betriebsrat erledigen konnten. Für die Aufgabe, die Sie nicht erledigen konnten, legen Sie am besten gleich einen neuen Zeitpunkt fest, zu welchem Sie diese abschließen können. Erstellen Sie einen Tagesplan für den nächsten Tag und legen Sie sich dafür schon die Unterlagen zurecht, die Sie am anderen Tag in der Früh brauchen werden.
Halten Sie für sich unbedingt fest, welche Tagesaufgaben Sie abschließend erledigt haben und belohnen Sie sich für einen erfolgreichen Tag. So starten Sie am nächsten Tag wieder frisch und motiviert mit den neuen Aufgaben.
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